Seit dem 01.01.2010 ist die Untersuchung auf Cystinurie beim NLC e.V. Pflicht. Mit der Beantragung der Röntgenunterlagen für HD und ED bekommen Sie von der Zuchtbuchstelle auch ein Formular für die Cystinurie-Untersuchung. Alle drei Scheine nehmen Sie mit zum Tierarzt. Für die Cystinurie-Untersuchung werden ca. 0,5-1,0 ml ED-TA-stabilisiertes Blut von Ihrem Hund benötigt. Der Tierarzt schickt das Blut, nebst Formular an das Laboklin GmbH & Co. KG, 97688 Bad Kissingen zur Auswertung. Die Rechnung und der Befund gehen an Sie und eine Kopie des Untersuchungsbefundes schicken Sie bitte umgehend an die Zuchtbuchstelle des NLC e.V.
Cystinurie beim Landseer und Neufundländer
Die Cystinurie ist eine autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung mit Transportstörung bestimmter Aminosäuren (Eiweißbausteine) im Darmepithel und proximalen Nierentubulus. Die Harnsteine, die die klinischen Symptome verursachen, treten schon im Alter von 4 – 6 Monaten auf.
Der genetische Defekt, der zur Cystinurie führt ist bekannt. Mit Hilfe des DNA-Tests kann der Erbfehler unmittelbar nachgewiesen werden. Dies ermöglicht uns einen sehr sicheren DNA-Test zum Nachweis sowohl von erkrankten als auch von gesunden Hunden. Mit Hilfe des Tests können aber auch klinisch unauffällige Anlageträger identifiziert werden, die diese Erkrankung in der Population weiter verbreiten können, aber mit üblichen Laboruntersuchungen nicht aufgedeckt werden können. Die Erkrankung wird rezessiv vererbt.
Warum ist es sinnvoll auf Cystinurie zu testen?
Gerade durch eine Zucht mit klinisch unauffälligen Anlageträgern wird das betroffene Gen unbemerkt in der Population weiterverbreitet und das Risiko von auftretenden Erkrankungen stark erhöht.
Wie funktioniert der Test?
Der Genabschnitt, der den Erbfehler trägt, wird mittels der sog. Polymerase-Kettenreaktion zunächst vervielfältigt. Anschließend wird über den sog. Genetic Analyzer automatisch die Gensequenz entschlüsselt und der die Cystinurie verursachende Erbfehler direkt sichtbar gemacht. Dies ermöglicht eine sehr hohe Testsicherheit.

Mikrophotographische Aufnahme von Cystinkristallen im Harnsediment (ungefärbt, Originalvergrößerung – x 250).

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Cystinkristallen im Harnsediment (Originalvergrößerung x l.980).
Veterinärspiegel 2007 Cystinurie
Beispiele möglicher Verpaarungen | |
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Gesunde Tiere | 100 % der Nachkommen gesund |
Verpaarung von Träger und Träger | 25 % gesund 50 % Träger 25 % krank |
Verpaarung von Träger und krankem Tier | 50 % Träger 50 % krank |
Verpaarung von gesundem Tier und Merkmalträger | 50 % Träger 50 % gesund |
Verpaarung von gesundem und krankem Tier | 100 % Träger |
Verpaarung von kranken Tieren | 100 % krank |